Nach jahrelangem Dornröschenschlaf des alten teils verfallenen Bodmanhauses in der Dorfmitte von Gottlieben hatte sich in der letzten Dekade des 20.Jh die Bodmanstiftung gegründet, die unter der Schirmherrschaft von Dr. Holzach zum Erhalt und der Sanierung des Hauses ins Leben gerufen wurde.
Die Natur hatte sich in Form von Kletterpflanzen Wege bis ins Innere des Hause gesucht.
Durch eine denkmalgerechte Sanierung konnte in enger Zusammenarbeit mit der Kantonalen Denkmalbehörde in Frauenfeld(seinerzeit unter Leitung von Urs Fankhauser) das Haus in seiner ursprünglichen Gestalt detailgerecht gerettet, saniert und somit erhalten werden.
Seit der Wiedereröffnung des Bodmanhauses im Jahr 2000 ist in Gottlieben eine Gedenkstätte für den Schriftsteller Emanuel von Bodman entstanden, der Anfang des 20. Jahrhunderts die Bodenseeregion als seine Wahlheimat ansah. Sein Werk umfasst Dramen, Erzählungen und zahlreiche Gedichte sowie Aufsätze zu Kunst und Literatur seiner Zeit. Geboren wurde Emanuel von Bodman am 23. Januar 1874 in Friedrichshafen. Er selber lebte mit seiner Frau Clara von Bodman von 1920 bis zu seinem Tode 1946 im Bodmanhaus.
Darüber hinaus ist es ein sehr lebendiger Ort für den Literatur-und Kulturaustausch, der zusätzlich durch die im Haus ansässige Buchbinderei Merten bis hin zum Handwerk gelebt wird. Das Haus geniesst in der Literaturwelt über die Landesgrenzen hinweg einen sehr hohen Ruf. Eine häufig belegte Gästewohnung und sehr gut besuchte Leseabende im Dachstocksaal zeugen von dieser Lebendigkeit.
Das Haus wird durch unser Büro seit 2017 baulich mit allen nötigen Unterhalts- und Erneuerungsarbeiten behutsam koordiniert und vor Ort betreut, immer im engen und konstruktiven Austausch mit der kantonalen Denkmalbehörde in Frauenfeld. Mit einem temporär genutzten Arbeitsraum ist die tektur-ag seit 2019 auch im Haus vertreten.